Mit Verwunderung und Ernüchterung habe ich Kenntnis genommen vom Text von Thomas Stauffer, Kandidat
der BVI für das Gemeinderatspräsidium, in der letzten Bantiger Post.

Bisher haben wir den Umgang und die Zusammenarbeit aller Politiker und Politikerinnen über die Parteigrenzen hinweg zum Wohle Ittigens als sehr respektvoll und konstruktiv wahrgenommen. Nun kurz vor den Gemeindewahlen wechseln einzelne Exponenten der BVI plötzlich zu einer diffamierenden Schlammschlacht: Alle Parteien und Kandidaten und Kandidatinnen seien inkompetent – ausser der BVI. Alle Parteien seien unfähig und untätig, wollten nur mit ideologischer Parteipolitik ihre Meinung durchsetzen – ausser der BVI. Wirklich?? Nach jahrzehntelanger Vorherrschaft der BVI in der Gemeindeführung reagieren nun offenbar einzelne BVI-Politiker mit Aggression auf die Möglichkeit eines teilweisen Machtverlusts bei den Wahlen.

Ich persönlich bin absolut überzeugt davon, dass alle Menschen, die sich in der Gemeindepolitik Ittigens engagieren – ganz egal in welcher Partei sie sind – grundsätzlich etwas Gutes zum Wohle der Bevölkerung schaffen wollen. Nur gehen die Vorstellungen darüber, was dieses Gute ist, wie eine positive Zukunft der Gemeinde aussehen soll, auseinander. Und das ist ja auch legitim. Denn Gesellschaften, in denen alle dieselben Vorstellungen zu haben, das Gleiche zu glauben und zu wollen haben – das sind ganz klar Diktaturen. Menschen in Ittigen, die ähnliche Vorstellungen vom Guten haben, finden zusammen und bilden Gruppen;
einige dieser Gruppen sind Parteien. Die verschiedenen Parteien arbeiten dann zusammen, um Lösungen zu finden, die die unterschiedlichen Vorstellungen und Anliegen möglichst breit berücksichtigen. Das ist demokratische Politik. Wir von den Grünen Bantiger treten für unsere Werte ein, aber wir hören auch jenen mit anderen Meinungen zu und wollen gemeinsam möglichst gute Lösungen für alle finden. Wir stehen ein für einen respektvollen
Umgang miteinander in der Gesellschaft, in der Gemeinde Ittigen und auch in der Politik. Und wir hoffen von ganzem Herzen, dass das auch in Zukunft mit einem neu zusammengesetzten Gemeinderat und einem neuen Gemeindepräsidenten, einer neuen Gemeindepräsidentin möglich sein wird.

Völlig unverständlich ist mir, was Stauffer mit dem populistischen Slogan «fremde Vögte» meint – alle Kandidierenden für den Gemeinderat sind Ittiger und Ittigerinnen. Bei den Grünen, wie auch bei allen anderen Parteien. «Auswärtige Führungskräfte» nehmen keine teil, das wäre ja auch juristisch gar nicht möglich.