12. März: NEIN zu mehr versiegelten Flächen und dem Verlust von Kulturland
Im Juni 2022 hat der Grosse Rat zwei Millionenkredite für die Umfahrungsstrassen Burgdorf und Aarwangen gesprochen. Die beiden Projekte kosten den Kanton Bern ungefähr 430 Millionen Franken – und dies trotz dem drohenden millionenschweren Defizit im Kanton aufgrund der ausbleibenden Gewinne der Nationalbank. Diese Investitionen stehen hiermit in starker Konkurrenz zu wichtigen Investitionen in die Bildung, Energie oder Gesundheit.
Neben den finanziellen Aspekten, sind besonders die Auswirkungen auf unsere Umwelt bedenklich:
- Versiegelte Flächen und Verlust von Kulturland: Für die Umsetzung der Projekte werden 13.6 ha Kulturland benötigt. Dies entspricht ungefähr einer Fläche von 19 Fussballfeldern, die wir als Ernährungsgrundlage auf immer verlieren. Ist dies wirklich die richtige Entscheidung in Zeiten einer sich verschlimmernden Biodiversitäts- und Klimakrise?
- Mehrverkehr: Die beiden Umfahrungstrassen führen zu einer Kapazitätssteigerung für den Verkehr. Die Erfahrung und Studien belegen, dass die Vorteile von zusätzlichen Strassen bereits nach wenigen Jahren wieder verpuffen. Der Grund ist einfach: Weniger befahrene Strassen ziehen Autofahrende an – und schon entstehen neue Engpässe. Die geplanten Umfahrungsstrassen verschieben somit das Stauproblem nur.
- Mögliche Auswirkungen auf das Trinkwasser: Der Tunnelabschnitt in Oberburg soll im Grundwasserstrom des Emmentals gebaut werden. Dabei wird der Grundwasserstrom auf unbekannte Art beeinflusst. Bei anderen Tunnelbauten hat sich wiederholt gezeigt, dass Grundwasserströme stark verändert und Trinkwasserquellen beeinträchtigt wurden. Verschärft wird diese Gefahr durch den Einfluss des Klimawandels auf das Gewässersystem.
- Alternativen: Für beide Strassenprojekte liegen «Null+»-Varianten vor: die Optimierung im bestehenden System ohne Umfahrungsstrasse. Mit gezielten Massnahmen auf dem bestehenden Strassennetz können die unbestrittenen Verkehrsprobleme umweltschonend und kostengünstig gelöst werden. Zahlreiche Beispiele wie die Ortsdurchfahrt Köniz zeigen, dass diese auch bei höherem Verkehrsaufkommen tadellos funktionieren und eine ortsverträgliche Verkehrsabwicklung sicherstellen. Und dies ganz ohne Verlust von Kulturland, mit einer deutlich kürzeren Umsetzungsdauer und mit deutlich weniger Steuergeldern.